Maß halten

8. Juni 2011

Die Eröffnungsveranstaltung fand reges Interesse:
Es kamen so viele Teilnehmer, dass der Raum nicht reichte und wir in den großen Saal umziehen mußten.

Genug und zuviel

Wir haben Maße und Größen in der Natur und in der Wirtschaft betrachtet.

In der Natur kommen vor allem Rhythmen, Proportionen und Zyklen vor. Beispiele: Tag/Nacht, Jahreszeiten, Ebbe/Flut, Mikrobe/Elefant usw.
In der Wirtschaft kommen vor allem Zahlen vor mit denen (als Prozente oder Preise) Umsätze, Konten, Bruttosozialprodukt, Kurse usw. erfaßt werden. Zeit wird linear verstanden.

Indem wir die Maße und Größen der Wirtschaft verinnerlichen, entfernen wir uns von den natürlichen Maßen und vom menschlichen Maß.
Kennt die Natur ein "genug", "zuviel", "zuwenig"? Wie geht sie damit um?
Kennt die Wirtschaft ein "genug", "zuviel", "zuwenig"? Wie geht sie damit um?

Lebensqualität

Was ist ein gutes Leben für mich?
Zu dieser Frage trugen vier Arbeitsgruppen ihre wichtigsten Punkte zusammen. Was ist ein gutes Leben

Es zeigte sich, daß die Antworten einander ähnelten.
Wirtschaftliche Aspekte waren vorhanden, betrafen aber besonders die Grundbedürfnisse.
Ansonsten waren es überwiegend Dinge aus der sozialen, kulturellen und menschlichen Sphäre.

Hier folgte der spannendste Teil der Diskussion anlässlich der folgenden Fragen:

Und die Realität?


  • Wofür verwenden wir besonders viel Zeit und Energie? Taucht dies bei den wichtigsten Punkten auf?
  • Was brauche ich für ein gelingendes Leben? Aus welchem „Stoff“ besteht das?
  • Räumen wir den Angelegenheiten, die uns wichtig sind, wirklich den Wert ein, den wir ihnen zumessen?
  • Welche Rolle spielt Konsum? Welche Bedürfnisse kann ich durch Kauf befriedigen und welche nicht?
  • Was verleitet mich dazu, doch mittels Konsum zu versuchen, meine Bedürfnisse zu befriedigen? Wie kann ich damit umgehen lernen? Wie können wir uns gegenseitig unterstützen?
Die Glücksforschung hat gezeigt, daß ab einem gewissen Niveau mehr Konsum nicht mehr das Wohlbefinden steigert. Dieses hängt zunehmend von (immateriellen) Dingen ab, die wir nicht kaufen können.

Die Messung der Wirtschaftsleistung als BIP ist deshalb obsolet und eine Wirtschaftspolitik, die sich vorwiegend darauf gründet, kann Schaden anrichten.